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1._2. Thessaloniker

Vollendung > Die Endzeit nach Paulus

Aussagen aus 1. und 2. Thessalonikerbrief zur Endzeit

Die Aussagen aus dem 1. und 2. Thessaloniker sind hinsichtlich der Entrückung auf der Seite www.entrueckung.info an vielen Stellen ausführlich behandelt und dargestellt worden. Daher soll hier dieses Thema nicht nochmals behandelt werden, sondern die Aussagen selbst im Zusammenhang auf die Ereignisse der Entzeit hin behandelt werden.

Die Ereignisse in 1. Thess. 4/5
1Thes 4,13 Wir wollen euch aber, ihr Brüder, nicht in Unwissenheit lassen in betreff der Entschlafenen, damit ihr nicht traurig seid wie die andern, die keine Hoffnung haben.
1Thes 4,14 Denn wenn wir glauben, daß Jesus gestorben und auferstanden ist, so wird Gott auch die Entschlafenen durch Jesus mit ihm führen.
1Thes 4,15 Denn das sagen wir euch in einem Worte des Herrn, daß wir, die wir leben und bis zur Wiederkunft des Herrn übrigbleiben, den Entschlafenen nicht zuvorkommen werden;
1Thes 4,16 denn er selbst, der Herr, wird, wenn der Befehl ergeht und die Stimme des Erzengels und die Posaune Gottes erschallt, vom Himmel herniederfahren, und die Toten in Christus werden auferstehen zuerst.
1Thes 4,17 Darnach werden wir, die wir leben und übrigbleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden in Wolken, zur Begegnung mit dem Herrn, in die Luft, und also werden wir bei dem Herrn sein allezeit.
1Thes 4,18 So tröstet nun einander mit diesen Worten!
1Thes 5,1 Von den Zeiten und Stunden aber braucht man euch Brüdern nicht zu schreiben.
1Thes 5,2 Denn ihr wisset ja genau, daß der Tag des Herrn kommen wird wie ein Dieb in der Nacht.
1Thes 5,3 Wenn sie sagen werden: «Friede und Sicherheit», dann wird sie das Verderben plötzlich überfallen wie die Wehen eine schwangere Frau, und sie werden nicht entfliehen.
1Thes 5,4 Ihr aber, Brüder, seid nicht in der Finsternis, daß euch der Tag wie ein Dieb überfallen könnte;
1Thes 5,5 ihr seid allzumal Kinder des Lichts und Kinder des Tages. Wir sind nicht von der Nacht, noch von der Finsternis.
1Thes 5,6 So lasset uns auch nicht schlafen wie die andern, sondern lasset uns wachen und nüchtern sein!
1Thes 5,7 Denn die da schlafen, die schlafen des Nachts, und die Betrunkenen sind des Nachts betrunken;
1Thes 5,8 wir aber, die wir dem Tage angehören, wollen nüchtern sein, angetan mit dem Panzer des Glaubens und der Liebe und mit dem Helm der Hoffnung des Heils.
1Thes 5,9 Denn Gott hat uns nicht zum Zorn[-gericht] bestimmt, sondern zum Besitze des Heils durch unsren Herrn Jesus Christus,
1Thes 5,10 der für uns gestorben ist, damit wir, ob wir wachen oder schlafen, zugleich mit ihm leben sollen.
1Thes 5,11 Darum ermahnet einander und erbauet einer den andern, wie ihr auch tut.

An diesem Text ist V16 zu beachten. Hier wird etwas genannt, was eigentlich gar nicht so wichtig erscheint. Es würde doch genügen, wenn der Apostel Paulus hier sagt, dass, wenn Christus kommt, die Toten in Christus auferstehen, die noch lebenden verwandelt werden. Warum nennt er dann hier eine solche genaue Abfolge der Details:

  • Wenn der Befehl ergeht

  • Die Stimme des Erzengels erschallt

  • Die Posaune Gottes erschallt

  • Dann wird der Herr vom Himmel herniederfahren

  • Darnach werden wir, mit den Auferstandenen ihm in die Wolken entgegen gerückt

  • Und danach allezeit beim Herrn sein


Aus meiner Sicht machen diese Detailangaben nur dann Sinn, wenn damit andere Stellen verknüpft und verbunden werden, d.h. diese Aussagen von Paulus hier finden an einer anderen Stelle ihre Entsprechung. Diese ist aus meiner Sicht in Off. 14, 14-20 gegeben, jedoch ist das so einfach nicht darstellbar und bedarf genauerer Überlegungen und Ausführungen. Bei der Behandlung der Offenbarung wird das erfolgen.

Nachdem Paulus die Abfolge der Entrückung erklärt hat, macht er hinsichtlich des Zeitraums sonderbare Angaben:

  • hinsichtlich Zeit und Stunde braucht man euch nicht zu schreiben

  • der Tag des Herrn kommt wie ein Dieb in der Nacht

  • Wenn sie von Frieden-Sicherheit reden, wird es jene wie die Wehen einer schwangeren Frau überfallen und nicht entfliehen

  • Ihr Brüder, seid aber nicht von der Nacht/Finsternis

  • Bleibt daher wachend und nüchtern

  • Angetan mit dem Panzer des Glaubens, Helm des Heils und Liebe

  • Wir sind nicht für das Zorngericht bestimmt, sondern für das Heil in Christus


Es gibt infolge der Mehrdeutigkeiten viele Auslegungen zu diesem Abschnitt, so dass aus diesem Abschnitt allein keine sichere Angabe/Auslegung möglich ist. Z.B. ist der Tag des Herrn ein vielfach unterschiedlicher Begriff. Für die einen ist es ein Tag der Wiederkunft Christi zur Entrückung, andere deuten einen Gerichtstag altestamentarisch. Auch das Zorngericht wird bei manchen auf die Zornesschalen aus Off. 16 gedeutet, man kann aber auch hier andere Ansichten gut begründet vertreten.

Man sieht aber unstrittig an diesem Text folgende Trennung:
Paulus spricht von der Welt, die sich in Sicherheit und Frieden wähnt. Tatsächlich ist diese Welt aber in der Nacht und Finsternis und sieht nicht das Verderben auf sie zukommen. Die Menschen der Welt sind nicht vorbereitet noch eingestellt, auf das, was da kommt. Sie werden in ein Zornesgericht hinein kommen, für das die an Christus Gläubigen nicht bestimmt sind.

Auf der anderen Seite spricht der die Gläubigen an. Diese sind im Tag/im Licht. Sie erkennen die Zeit. Daher bedürfen sie keine Belehrung über Tag und Stunde. Sie sollen nüchtern wachen, im Glauben sicher und fest. Sie werden dann nicht in dieses Zorngericht hineinkommen, sondern in Christus das Heil erlangen.

Um den Text genauer zu verstehen, um Paulus nicht umzudeuten, ist daher unerlässlich, den weiteren 2. Brief an die Thessaloniker zu betrachten. Aus den ersten Versen aus 2. Thess. 2 wird deutlich, dass auch damals die Thessaloniker den ersten Brief falsch verstanden hatten und zu völlig falschen Einstellungen gekommen sind. Statt Trost und Sicherheit hat dieser 1. Brief Verwirrung und Unsicherheit gebracht. Daher ist zentral, dass man den 1. Thessaloniker nicht ohne den 2. betrachten und auslegen kann:

Der 2. Thessaloniker Brief
2Thes 2,1 Wir bitten euch aber, Brüder, betreffs der Wiederkunft unsres Herrn Jesus Christus und unsrer Vereinigung mit ihm:
2Thes 2,2 Lasset euch nicht so schnell aus der Fassung bringen oder gar in Schrecken jagen, weder durch einen Geist, noch durch eine Rede, noch durch einen angeblich von uns stammenden Brief, als wäre der Tag des Herrn schon da.
2Thes 2,3 Niemand soll euch irreführen in irgendeiner Weise, denn es muß unbedingt zuerst der Abfall kommen und der Mensch der Sünde, der Sohn des Verderbens,
2Thes 2,4 geoffenbart werden, der Widersacher, der sich über alles erhebt, was Gott oder Gegenstand der Verehrung heißt, so daß er sich in den Tempel Gottes setzt und sich selbst als Gott erklärt.
2Thes 2,5 Denket ihr nicht mehr daran, daß ich euch solches sagte, als ich noch bei euch war?
2Thes 2,6 Und nun wisset ihr ja, was noch aufhält, daß er geoffenbart werde zu seiner Zeit.
2Thes 2,7 Denn das Geheimnis der Gesetzlosigkeit ist schon an der Arbeit, nur muß der, welcher jetzt aufhält, erst aus dem Wege geschafft werden;
2Thes 2,8 und dann wird der Gesetzlose geoffenbart werden, welchen der Herr Jesus durch den Geist seines Mundes aufreiben, und den er durch die Erscheinung seiner Wiederkunft vernichten wird,
2Thes 2,9 ihn, dessen Auftreten nach der Wirkung des Satans erfolgt, unter Entfaltung aller betrügerischen Kräfte, Zeichen und Wunder
2Thes 2,10 und aller Verführung der Ungerechtigkeit unter denen, die verlorengehen, weil sie die Liebe zur Wahrheit nicht angenommen haben, durch die sie hätten gerettet werden können.
2Thes 2,11 Darum sendet ihnen Gott kräftigen Irrtum, daß sie der Lüge glauben,
2Thes 2,12 damit alle gerichtet werden, die der Wahrheit nicht geglaubt, sondern Wohlgefallen an der Ungerechtigkeit gehabt haben.

Anhand von Vers 2 sieht man deutlich, dass in Thessalonik Verwirrung herrschte. Ob dies allein aus dem ersten Brief oder aus anderen Quellen stammt, können wir heute nicht mehr sagen. Klar ist, dass es damals eine Irrlehre gab, dernach die Auferstehung bereits geschehen sein soll, die Wiederkunft Christi bereits geschehen. Jedoch ist all das spekulativ und daher wichtiger, das, was steht, zu betrachten. Zu beachten ist, dass der Grundtext hier statt dem häufig im Deutschen übersetzten "Tag des Herrn" mal "Tag Christi" und mal "Tag des Herrn" hat.

Paulus macht hier folgende Aussagen:

  • Lasst euch nicht verwirren oder durcheinander bringen

  • Der Tag des Herrn, der Tag Christi ist noch nicht da

  • Zuvor muss erst der Abfall kommen

  • Zuvor muss der Sohn der Sünde offenbar werden

  • Dieser wird sich über alles was Gott und Gottesdienst ist, überheben

  • Sich selbst im Tempel als Gott ausgeben/zu Gott erklären

  • Es muss ein Aufhalter hinweg getan werden

  • Christus wird bei seiner Wiederkunft diesen Sohn der Sünde mit dem Geist seiens Mundes aufreichen und vernichten

  • All denen, die nicht der Wahrheit geglaubt haben, Wohlgefallen an Ungerechtigkeit haben, wird er große Irrtümer und Lüge senden


In vielen Büchern und Aufsätzen wird der Tag des Herrn als vom Tag Christi zu unterscheiden gelehrt. Das gibt weder der Grundtext her noch ist diese Auslegung sicher. Christus wird überall in der Bibel Herr genannt. Wenn es keine Vorentrückung gibt, dann ist automatisch der Tag der Entrückung der Tag Christi. Der Tag der sichtbaren Wiederkunft Christi ist unabhängig von der Entrückung immer der im AT "Tag des Herrn" genannte Tag (siehe hierzu Sach. 12-14). Man sieht also, dass nur die Behauptung, es gäbe eine Vorentrückung diese Begriffe trennt und eine scheinbare Unterscheidung vormacht. Aber bereits im Grundtext dieses zentralen Verses, an dem man diese Trennung fest machen will, scheitert diese Auslegung an den Varianten des Grundtextes.

Man sieht an der Abfolge der Ereignisse aber deutlich:

  • Am Tag des Herrn/am Tag Christi wird der Sohn der Sünde vernichtet

  • zuvor offenbart sich dieser als das, was er ist, im Tempel

  • überhebt sich über Gott und Gottesdienst

  • der Abfall erfolgt auch zuvor


Daran sind 3 Phasen zu erkennen, die nicht unähnlich sind zu dem, was bereits Christus in Mt. 24 sagte:

  • Verführung und Abfall, Irrtümer und Lüge bei denen, die nicht an Christus glauben

  • Ein Auftreten, ein erkennbares Offenbaren dieses Sohns der Sünde im Tempel

  • Die Vernichtung dieses Sohns der Sünde durch die Ankunft Christi


Es gibt leider viele, die annehmen, dass dieser Tempel nur geistlich zu verstehen ist. Begründet wird dies damit, dass an vielen Stellen die Gläubigen als "Tempel" Gottes" bezeichnet werden. Im griechischen wird hier für die Gläubigen das selbe Wort verwendet, welches auch für das Allerheiligste verwendet wird.
1Kor 3,16 Wisset ihr nicht, daß ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt?


Zudem werden die 70 Jahrwochen als bereits abgeschlossen angesehen und kein echter, steinerner Tempel mehr erwartet. Aus diesen beiden Ansätzen folgern jene, dass daher der Sohn der Sünde (=Antichrist) sich in die Gläubigen setzt und dort anstatt Gott ausgibt.

Diese Ansicht kann ich aber nicht teilen, da sehr starke Gründe gegen solch eine Ansicht sprechen:
Von der Grundbedeutung her ist der Tempel immer ein Gebäude (als "hieron" im griechischen bezeichnet). Das Allerheiligste ("naos") war aber ebenso aus Stein und ein Teil eines Gebäudes. Bereits die ersten Nennungen in der Bibel sind immer auf Gebäude bezogen. Wenn Paulus dann diesen Begriff "naos" auf die Gläubigen überträgt, dann setzt das die Grundbedeutung in keinem Fall außer Kraft, sondern zeigt, dass neben dem jüdischen Tempel als Ort Gottes nun auch jeder in Christus Gläubige ein Tempelheiligtum sein kann. Insofern kann man hier nicht jetzt auf die von Paulus eingeführten menschlichen Tempel sich beschränken, sondern muss beide Bedeutungen völlig gleichwertig beachten.
Aus Sicht der damaligen Zuhörer ist der Tempel noch gestanden (die Thessalonikerbriefe wurden vor der Tempelzerstörung verfasst). Insofern ist auch aus diesem Grund heraus die Annahme des Tempelheiligtums in Jerusalem wahrscheinlicher.
Das Hauptproblem ist aber, dass Paulus ankündigt, dass dieser Sohn der Sünde

  • sich über Gott und Gottesdienst hinweg setzt

  • sich in den Tempel setzt

  • sich zum Gott erklärt


Genau aber an diesem Punkt wird es mit dem menschlichen Tempel kritisch. Welchen Gottesdienst hat ein menschlicher Tempel? Wie soll sich ein Mensch aus Fleisch und Blut in einen anderen Menschen hinein setzen und dort zum Gott erklären. Es ist der Mensch der Sünde kein Geist, sondern ein sterblicher Mensch. Es gibt ihn nur einmal und einmalig.
Zudem ist zu beachten, dass Paulus diese Ereignisse als sichtbare, erkennbare Vorausereignisse zum Tag Christi aufzählt. Es müssen diese Dinge als von außen, von anderen zu erkennen sein. Man kann aber das, was in einem Menschen passiert weder äußerlich sehen noch erkennen. Es bleibt verborgen. Daher ist auch eine Vergeistigung des Antichristen keine Lösung. Es ist leider so, dass diese Lehre gerade von jenen vertreten werden, die die Vorentrückungslehre als Irrtum erkannt haben, nun aber wiederum in einen anderen Irrtum kommen.


Zusammenfassung:
Das Szenario, welches Paulus in den 2 Thessalonikerbriefen nennt, ist vornehmlich auf die Entrückung der Gemeinde bezogen. Dennoch zeigen sich hier Abläufe, welche Ansatzpunkte liefern,  in anderen Stellen genannten Geschehnissen zuzuordnen.

3 Phasen der Geschehnisse:

  • Verführung und Abfall, Irrtümer und Lüge bei denen, die nicht an Christus glauben

  • Ein Auftreten, ein erkennbares Offenbaren dieses Sohns der Sünde im Tempel. Dieser wird

  • sich über Gott und Gottesdienst hinweg setzt

  • sich in den Tempel setzt

  • sich zum Gott erklärt

  • Die Vernichtung dieses Sohns der Sünde durch die Ankunft Christi


Die Entrückung erfolgt:

  • Wenn der Befehl ergeht

  • Die Stimme des Erzengels erschallt

  • Die Posaune Gottes erschallt

  • Dann wird der Herr vom Himmel herniederfahren

  • Darnach werden wir, mit den Auferstandenen ihm in die Wolken entgegen gerückt

  • Und danach allezeit beim Herrn sein


 
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