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Die Auslegung der Offenbarung ist ein sehr schwieriges Unterfangen. Es sind viele Auslegungen und Ansichten dazu da, die sicherlich teils zutreffend sind, teils sehr sonderbare Ansichten beinhalten. In den folgenden Seiten möchte ich versuchen, eine auf den bisherigen Ansätzen und Punkten dieser Seite dieses Buch auszuarbeiten. Mein Ansatz zur Auslegung und zum Verständnis der Offenbarung ist wie folgt zu umreißen:
Die Offenbarung ist keine für sich allein dastehende Prophetie. Vielmehr ist sie gleichsam der Abschlussstein im Gewölbe der bisherigen Prophetie. Folglich greift sie auf die bisherigen Prophetien zurück, ist in deren Aussagen und Inhalte eingebunden, ergänzt diese, erweitert und präzisiert diese. Zudem setzt sie die Prophetie in eine zeitlichen Zusammenhang, manchmal ergibt sich der zeitliche Zusammenhang nur aus den vorherigen Prophetien. Es ist daher die Offenbarung nur eingebettet in die gesamte bisherige Prophetie zu verstehen.
Deutlich wird dies daran, wenn man sich die Zahl der Zitierungen aus anderen Prophetien ansieht. Geschätzt 30 bis 50% der Offenbarung sind Zitate, Anspielungen oder Anlehnungen an andere Prophetien.
Ansatzpunkt ist daher, diese alten, vorherigen Prophetien auszuarbeiten, möglichst zusammen zu führen und zu verstehen, wie deren Aussage aussieht. Unerlässlich ist daher diese teils längere Beschäftigung mit der Prophetie Daniels usw. gewesen, um überhaupt ein Raster für die Offenbarung und Ansätze für die Begrifflichkeiten zu finden.
Der 2. Ansatz ist die zeitliche Korrelation der Aussagen der Offenbarung. Die Offenbarung ist vielfach verschachtelt und hat keine lineare Struktur. Viele Ereignisse werden aus unterschiedlichen Perspektiven, unterschiedlichen Bereichen usw. betrachtet, sind aber parallel oder dasselbe Ereignis. Man kann es mit einem Puzzle vergleichen, das man nur über die Ecken und Ränder aufbauen kann, weil das Gesamtbild unbekannt ist. Diese bekannten, bestimmbaren Punkte sind damit die Ränder, die eben dann den Ansatzpunkt für die weitere Auflösung und dem Verständnis der Offenbarung bringen.
Die Vorgehensweise ist daher, dass man in einer Analyse die gesamten Verse aufschlüsselt und hier diese Verbindungen und Zitierungen sich erarbeitet. Diese Analyse findet sich unter der nachfolgenden Excel-
Exceldatei mit Verknüpfungen der Verse
Der 2. Schritt ist die Behandlung aller Abschnitte und Blöcke in der Bestimmung der zeitlichen Relevanz. Hier finden sich als zeitliche Relevanz folgende Ereignisse:
die Wiederkunft Christi
die Entrückung (die ich bei der Wiederkunft Christi einordne)
Krieg um Jerusalem (siehe Hes. 38/39, Sach. 14ff)
Dazu ist erforderlich, jeden Abschnitt hierzu zu betrachten und ihn damit zeitlich einzuordnen. Hier helfen auch die Zitierungen und Versverbindungen. Neben den Abschnitten ist es auch unerlässlich, die Personen und Gruppen in der Offenbarung zu behandeln und hier in der Zuordnung usw. zu betrachten.
Erst danach lässt sich das Gesamtbild der Offenbarung aufbauen und definieren. Soweit möglich ist dies in einer großen Skizze zusammengefasst, jedoch ist es nicht auf ein A4-
Erst dann ist eigentlich eine vertiefte Versbetrachtung usw. möglich, weil nur dann in diesem Kontext sich die Tiefen der Aussagen erst öffnen. Hierbei ist aber unumgänglich, dass man vorher vielleicht zu vereinfachte Betrachtungen und Annahmen korrigiert und anpasst. Es ist dieses Arbeiten daher rekursiv, d.h. wie in einem Kreis ist man immer wieder von dem Gesamtschema auf das Detail und umkehrt beeinflusst und muss entsprechend anpassen und korrigieren.
Folglich ist die Ausarbeitung für das Thema Offenbarung umfänglich und nichts für oberflächliches Lesen oder mal auch die Schnelle zum Durchblättern. Es ist mühsam zum Lesen (das Schreiben ist es noch mehr).