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Kampf um Jerusalem (Sach. 12ff)

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Sacharija 12-14: Der Kampf um Jerusalem


Endzeit: Die Vision Sacharija´s in Sach. 12-14

Sacharija 12-14: Der Kampf um Jerusalem

 

Die Vision des Sacharija ist für mich einer der zentralen Visionen im AT. Keine andere Vision berichtet von dem Kommen des "Durchbohrten", der Einnahme Jerusalems, der Vernichtung der kriegerischen Heidenvölker aber auch einer Zeit nach dieser Not. Alle diese Elemente werden in dieser Vision genannt und zeitlich damit fixiert.

Sach 12,1 Dies ist der Ausspruch, das Wort des HERRN über Israel: Es spricht der HERR, der den Himmel ausspannt und die Erde gründet und den Geist des Menschen in seinem Innern bildet:

Sach 12,2 Siehe, ich mache Jerusalem zum Taumelkelch für alle Völker ringsum, und auch gegen Juda wird es gehen bei der Belagerung Jerusalems.

Sach 12,3 Und es soll geschehen an jenem Tage, daß ich Jerusalem zum Laststein für alle Völker machen werde; alle, die ihn heben wollen, werden sich daran wund reißen; und alle Nationen der Erde werden sich gegen sie versammeln.

Sach 12,4 An jenem Tage, spricht der HERR, will ich alle Rosse mit Scheu und ihre Reiter mit Wahnsinn schlagen; aber über das Haus Juda will ich meine Augen offen halten, und alle Rosse der Völker will ich mit Blindheit schlagen.

Sach 12,5 Und die Fürsten Judas werden in ihren Herzen sagen: Meine Stärke sind die Bewohner Jerusalems, durch den HERRN der Heerscharen, ihren Gott!

Sach 12,6 An jenem Tage will ich die Fürsten Judas machen gleich einem glühenden Ofen zwischen Holzstößen und gleich einer brennenden Fackel in einem Garbenhaufen, daß sie zur Rechten und zur Linken alle Völker ringsum verzehren; Jerusalem aber soll wieder bewohnt werden an seinem alten Platz.

Sach 12,7 Und der HERR wird zuerst die Hütten Judas erretten, damit sich der Stolz des Hauses David und der Stolz der Bewohner Jerusalems nicht gegen Juda erhebe.

Sach 12,8 An jenem Tage wird der HERR die Einwohner Jerusalems beschirmen, so daß an jenem Tage der Schwächste unter ihnen sein wird wie David, und das Haus David wie Gott, wie der Engel des HERRN vor ihnen her.

Sach 12,9 Und es soll geschehen, an jenem Tage, daß ich trachten werde, alle Nationen zu vertilgen, die gegen Jerusalem kommen.

Sach 12,10 Aber über das Haus David und über die Einwohner von Jerusalem will ich ausgießen den Geist der Gnade und des Gebets, und sie werden auf mich sehen, den sie durchstochen haben, und sie werden um ihn klagen, wie man klagt um ein einziges Kind, und sie werden bitterlich über ihn weinen, wie man bitterlich weint über einen Erstgeborenen.

Sach 12,11 An jenem Tage wird große Klage sein zu Jerusalem, wie die Klage zu Hadadrimmon war in der Ebene Megiddo.

Sach 12,12 Das Land wird klagen, jedes Geschlecht besonders; das Geschlecht des Hauses David besonders und ihre Frauen besonders, das Geschlecht des Hauses Natan besonders und ihre Frauen besonders;

Sach 12,13 das Geschlecht des Hauses Levi besonders und ihre Frauen besonders, das Geschlecht des Hauses Simei besonders und ihre Frauen besonders;

Sach 12,14 desgleichen alle übrigen Geschlechter, ein jegliches Geschlecht besonders und ihre Frauen besonders.

Sach 13,1 An jenem Tage wird dem Hause David und den Einwohnern von Jerusalem ein Born eröffnet sein wider Sünde und Unreinigkeit.

Sach 13,2 Und es soll geschehen, an jenem Tage, spricht der HERR der Heerscharen, da will ich die Namen der Götzen aus dem Lande ausrotten, daß man ihrer nicht mehr gedenken soll, auch die Propheten und den unreinen Geist will ich aus dem Lande treiben.

Sach 13,3 Und es wird vorkommen, daß, wenn einer noch weissagen wird, sein Vater und seine Mutter, seine eigenen Eltern, zu ihm sagen werden: «Du sollst nicht am Leben bleiben; denn du hast Lügen geredet im Namen des HERRN!» Und sein Vater und seine Mutter, seine eigenen Eltern, werden ihn durchbohren wegen seines Weissagens.

Sach 13,4 Und es wird an jenem Tage dazu kommen, daß sich die Propheten alle schämen werden ihrer Gesichte, wenn sie weissagen, so daß sie keinen härenen Mantel mehr anziehen werden, um zu täuschen;

Sach 13,5 sondern sie werden sagen: «Ich bin kein Prophet, ich bin ein Erdarbeiter; denn ein Mensch hat mich erkauft von meiner Jugend an!»

Sach 13,6 Wird man ihn aber fragen: «Was sind das für Wunden in deinen Händen?» - so wird er antworten: «Die hat man mir geschlagen im Hause meiner Lieben!»

Sach 13,7 Schwert, mache dich auf über meinen Hirten, über den Mann, der mein Nächster ist, spricht der HERR der Heerscharen; schlage den Hirten, so werden die Schafe sich zerstreuen, und ich will meine Hand zu den Kleinen wenden!

Sach 13,8 Und es soll geschehen, spricht der HERR, daß im ganzen Lande zwei Drittel ausgerottet werden und umkommen, ein Drittel aber soll darin übrigbleiben.

Sach 13,9 Aber dieses letzte Drittel will ich ins Feuer bringen und es läutern, wie man Silber läutert, und will es prüfen, wie man Gold prüft. Es wird meinen Namen anrufen, und ich will ihm antworten; ich will sagen: «Das ist mein Volk!» und es wird sagen: «Der HERR ist mein Gott!»

Sach 14,1 Siehe, es kommt ein Tag des HERRN, da man deine Beute in deiner Mitte verteilen wird!

Sach 14,2 Da werde ich alle Nationen bei Jerusalem zum Kriege versammeln; und die Stadt wird erobert, die Häuser werden geplündert und die Frauen geschändet werden; und die Hälfte der Stadt muß in die Gefangenschaft wandern, der Rest aber soll nicht aus der Stadt ausgerottet werden.

Sach 14,3 Aber der HERR wird ausziehen und streiten wieder jene Nationen, wie dereinst am Tage seines Kampfes, am Tage der Schlacht.

Sach 14,4 Und seine Füße werden an jenem Tage auf dem Ölberg stehen, der vor Jerusalem gegen Morgen liegt; da wird sich der Ölberg in der Mitte spalten, daß es von Sonnenaufgang nach dem Meere hin ein sehr großes Tal geben und die eine Hälfte des Berges nach Norden, die andere nach Süden zurückweichen wird.

Sach 14,5 Da werdet ihr in das Tal meiner Berge fliehen; denn das Tal zwischen den Bergen wird bis nach Azel reichen; und ihr werdet fliehen, wie ihr geflohen seid vor dem Erdbeben in den Tagen Ussias, des Königs von Juda. Dann wird der HERR, mein Gott, kommen und alle Heiligen mit dir!

Sach 14,6 An jenem Tage wird kein Licht sein; die glänzenden [Gestirne] werden gerinnen.

Sach 14,7 Und es wird ein einziger Tag sein - er ist dem HERRN bekannt -, weder Tag noch Nacht; und es wird geschehen: zur Abendzeit wird es licht werden.

Sach 14,8 An jenem Tage werden lebendige Wasser von Jerusalem ausfließen, die eine Hälfte in das östliche, die andere in das westliche Meer; Sommer und Winter wird es so bleiben.

Sach 14,9 Und der HERR wird über die ganze Erde König werden. An jenem Tage wird nur ein HERR sein und sein Name nur einer.

Sach 14,10 Das ganze Land von Geba bis Rimmon, südlich von Jerusalem, wird in eine Ebene verwandelt werden. Jerusalem aber wird erhöht sein und an seiner Stätte bewohnt werden, vom Tore Benjamin bis an die Stelle des ersten Tors, bis an das Ecktor, und vom Turm Hananeel bis zu den Keltern des Königs.

Sach 14,11 Und sie werden darin wohnen; und es wird kein Bannfluch mehr sein, und Jerusalem wird sicher wohnen.

Sach 14,12 Das aber wird die Plage sein, mit welcher der HERR alle Völker schlagen wird, die wider Jerusalem zu Felde gezogen sind: ihr Fleisch wird verfaulen, während sie noch auf ihren Füßen stehen; ihre Augen werden verfaulen in ihren Höhlen, und ihre Zunge wird verfaulen in ihrem Munde.

Sach 14,13 Auch wird an jenem Tage eine große Verwirrung vom HERRN über sie kommen, daß einer des andern Hand packen und einer gegen den andern die Hand erheben wird.

Sach 14,14 Aber auch Juda wird kämpfen bei Jerusalem, und es wird der Reichtum aller Heiden ringsum zusammengerafft werden, Gold und Silber und Kleider in großer Menge.

Sach 14,15 Die gleiche Plage wird auch den Rossen, Maultieren, Kamelen und Eseln, ja, allem Vieh widerfahren, das in jenen Lagern sein wird.

Sach 14,16 Und es wird dazu kommen, daß alle Übriggebliebenen von all den Nationen, die gegen Jerusalem gezogen sind, Jahr für Jahr heraufkommen werden, um den König, den HERRN der Heerscharen, anzubeten und das Laubhüttenfest zu feiern.

Sach 14,17 Welche aber von den Geschlechtern der Erde nicht nach Jerusalem hinaufziehen werden, um anzubeten den König, den HERRN der Heerscharen, über die wird kein Regen fallen.

Sach 14,18 Und wenn das Geschlecht der Ägypter nicht heraufkommen will, dann wird auch über sie die Plage kommen, mit welcher der HERR die Heiden schlagen wird, die nicht heraufkommen wollen, das Laubhüttenfest zu feiern.

Sach 14,19 Das wird die Strafe der Ägypter und die Strafe aller Heiden sein, welche nicht hinaufziehen wollen, das Laubhüttenfest zu feiern.

Sach 14,20 An jenem Tage wird auf den Schellen der Rosse stehen: «Heilig dem HERRN»; und die Töpfe im Hause des HERRN werden sein wie die Sprengbecken vor dem Altar.

Sach 14,21 Es wird auch jeder Topf in Jerusalem und in Juda dem HERRN der Heerscharen heilig sein, so daß alle, die da opfern wollen, kommen werden und davon nehmen und darin kochen. An jenem Tage wird kein Kanaaniter mehr im Hause des HERRN der Heerscharen sein.

Diese Vision ist beim ersten Lesen verwirrend und eigentlich in Struktur nicht klar erkennbar. Es geht um Ereignisse an "jenem Tag". Wenn man aber diesen "Tag" genauer in den ganzen Abschnitt untersucht, stellt man fest, dass es hierbei keineswegs um einen einzigen Kalendertag sich handelt, sondern um einen längeren Zeitabschnitt, der letztlich (siehe 14,21) noch lange nach der Befreiung Jerusalems andauert. Anderseits ist aber der Tag in 14,7 ein spezieller Tag, an dem es nicht dunkel wird und keine Nacht kommt, also der Tag übernatürlich verlängert sein wird.

Das andere verwirrende sind die Überschneidungen. Es ist nicht so, dass der Text einer starren zeitlichen Reihenfolge entspricht, sondern die Ereignisse werden überlappend und sich wiederholend berichtet. So wird die Befreiung Jerusalems in 12,4+6 erwähnt, aber auch in  14,12 wird von der Befreiung Jerusalems berichtet. Wir haben also auch wieder eine für die Prophetie typische Verschachtelung. Die Prophetie ist verschlüsselt und nicht einfach verständlich. Ich will daher in der Abfolge des Textes bleiben und diese Abschnitte zuerst schrittweise betrachten:

 

Sach 12,1 Dies ist der Ausspruch, das Wort des HERRN über Israel: Es spricht der HERR, der den Himmel ausspannt und die Erde gründet und den Geist des Menschen in seinem Innern bildet:

Sach 12,2 Siehe, ich mache Jerusalem zum Taumelkelch für alle Völker ringsum, und auch gegen Juda wird es gehen bei der Belagerung Jerusalems.

Sach 12,3 Und es soll geschehen an jenem Tage, daß ich Jerusalem zum Laststein für alle Völker machen werde; alle, die ihn heben wollen, werden sich daran wund reißen; und alle Nationen der Erde werden sich gegen sie versammeln.

Sach 12,4 An jenem Tage, spricht der HERR, will ich alle Rosse mit Scheu und ihre Reiter mit Wahnsinn schlagen; aber über das Haus Juda will ich meine Augen offen halten, und alle Rosse der Völker will ich mit Blindheit schlagen.

Sach 12,5 Und die Fürsten Judas werden in ihren Herzen sagen: Meine Stärke sind die Bewohner Jerusalems, durch den HERRN der Heerscharen, ihren Gott!

In den ersten Versen wird angekündigt, dass Jerusalem belagert wird, alle Nationen der Erde sich gegen diese Stadt versammeln werden. Wichtig ist hier die Formulierung "an jenem Tage", die sich überhaupt häufig in diesem Text findet. Mit jenem Tag werden also eine Reihe von Ereignissen verbunden. An jenem Tag erfolgt die Bedrohung, Belagerung Jerusalems, aber auch die in V4 genannte Befreiung. Dann bei oder nach dieser Befreiung berufen sich die Fürsten als auch die Bewohner auf den Herrn als ihren Gott. Es liegt also ein Grundschema bereit in diesen ersten Versen vor:

  • zuerst Bedrohung durch Heidenvölker => Belagerung Jerusalem, Krieg 
  • Befreiung durch übernatürliches Eingreifen Gottes => Wahnsinn bei Angreifern
  • Bewahrung des Hauses Juda, Gott stärkt die Israeliten
  • Israel erkennt Gott als seine Stärke an 

In diesem Schema werden nun in den folgenden Versen die Vorgänge beschrieben:

Sach 12,6 An jenem Tage will ich die Fürsten Judas machen gleich einem glühenden Ofen zwischen Holzstößen und gleich einer brennenden Fackel in einem Garbenhaufen, daß sie zur Rechten und zur Linken alle Völker ringsum verzehren; Jerusalem aber soll wieder bewohnt werden an seinem alten Platz.

Sach 12,7 Und der HERR wird zuerst die Hütten Judas erretten, damit sich der Stolz des Hauses David und der Stolz der Bewohner Jerusalems nicht gegen Juda erhebe.

Sach 12,8 An jenem Tage wird der HERR die Einwohner Jerusalems beschirmen, so daß an jenem Tage der Schwächste unter ihnen sein wird wie David, und das Haus David wie Gott, wie der Engel des HERRN vor ihnen her.

Dieser Abschnitt beschreibt die Befreiung und Errettung Israels genauer. Korrekt ist es aber nur Juda zu nennen, da in diesem Abschnitt immer nur von Juda und Jerusalem die Rede ist, nicht von Israel insgesamt oder den 12 Stämmen. Juda wird hier zuerst (V4) belagert und bedroht, in V6 aber dreht sich die Sache um und der Prophet vergleicht Juda mit einem Feuer am Holzstock und einer Fackel im Stroh, die alles verzehrt. Juda wird durch Gottes Kraft erstarken. Jedoch wird hier das Detail erwähnt, dass zuerst Juda (das Umland) errettet wird, dann die Stadt Jerusalem. 

  • Juda wird die angreifenden Völker vernichten 
  • das Land Juda wird zuerst, dann die Stadt Jerusalem errettet 

Sach 12,9 Und es soll geschehen, an jenem Tage, daß ich trachten werde, alle Nationen zu vertilgen, die gegen Jerusalem kommen.

Sach 12,10 Aber über das Haus David und über die Einwohner von Jerusalem will ich ausgießen den Geist der Gnade und des Gebets, und sie werden auf mich sehen, den sie durchstochen haben, und sie werden um ihn klagen, wie man klagt um ein einziges Kind, und sie werden bitterlich über ihn weinen, wie man bitterlich weint über einen Erstgeborenen.

Sach 12,11 An jenem Tage wird große Klage sein zu Jerusalem, wie die Klage zu Hadadrimmon war in der Ebene Megiddo.

Sach 12,12 Das Land wird klagen, jedes Geschlecht besonders; das Geschlecht des Hauses David besonders und ihre Frauen besonders, das Geschlecht des Hauses Natan besonders und ihre Frauen besonders;

Sach 12,13 das Geschlecht des Hauses Levi besonders und ihre Frauen besonders, das Geschlecht des Hauses Simei besonders und ihre Frauen besonders;

Sach 12,14 desgleichen alle übrigen Geschlechter, ein jegliches Geschlecht besonders und ihre Frauen besonders.

Dieser Abschnitt beginnt mit dem Gericht über die Nationen, die gegen Jerusalem gezogen sind. Jene werden vertilgt (aus den letzten Versen dieses Bibeltextes werden aber noch Menschen aus den Nationen übrig bleiben. Im Gegensatz zu diesem Gericht wird aber über Juda und Jerusalem eine Art Erweckung geschehen. Es ist dieser Abschnitt, den auch die Offenbarung im ersten Kapitel zitiert. Sie werden den sehen, den sie durchstochen haben. Durch dieses "mich" wird deutlich hervorgehoben, dass dieser Durchstochene auch derjenige ist, der Gericht über die Nationen halten wird. Da dieser selbst Gott, der Herr  ist, ist die Parallele zu Off. 1,7, wo eben Christus, Gottes Sohn diesen Vers auf sich bezieht, völlig zutreffend.

Offb 1,7 Siehe, er kommt mit den Wolken, und jedes Auge wird ihn sehen, auch die, welche ihn durchstochen haben, und es werden sich seinetwegen an die Brust schlagen alle Geschlechter der Erde! Ja, Amen.

Es geht hier aber zuerst einmal darum, dass Israel über Christus und seinen Tod (vermutlich aber auch über die Tatsache, eben diesen Tod als Volk verursacht zu haben) trauern und weinen wird. Es geht also mit der Ausgießung des Geistes der Gnade und des Gebets eindeutig die Trauer einher. Es ist auch hier wieder festzustellen, dass nur von Juda und nicht von Israel insgesamt die Rede ist. Höchsten in der Nennung von "Levi" kann man auf diesen Stamm schließen, wobei es aber auch eine Familie/Haus mit diesem Namen geben kann.

  • die gegen Jerusalem ziehenden Nationen sollen vertilgt werden 
  • der Durchbohrte kommt und Israel betrauert ihn enorm 
  • der Geist der Gnade und des Gebets wird ausgegossen 

Sach 13,1 An jenem Tage wird dem Hause David und den Einwohnern von Jerusalem ein Born eröffnet sein wider Sünde und Unreinigkeit.

Sach 13,2 Und es soll geschehen, an jenem Tage, spricht der HERR der Heerscharen, da will ich die Namen der Götzen aus dem Lande ausrotten, daß man ihrer nicht mehr gedenken soll, auch die Propheten und den unreinen Geist will ich aus dem Lande treiben.

Sach 13,3 Und es wird vorkommen, daß, wenn einer noch weissagen wird, sein Vater und seine Mutter, seine eigenen Eltern, zu ihm sagen werden: «Du sollst nicht am Leben bleiben; denn du hast Lügen geredet im Namen des HERRN!» Und sein Vater und seine Mutter, seine eigenen Eltern, werden ihn durchbohren wegen seines Weissagens.

Sach 13,4 Und es wird an jenem Tage dazu kommen, daß sich die Propheten alle schämen werden ihrer Gesichte, wenn sie weissagen, so daß sie keinen härenen Mantel mehr anziehen werden, um zu täuschen;

Sach 13,5 sondern sie werden sagen: «Ich bin kein Prophet, ich bin ein Erdarbeiter; denn ein Mensch hat mich erkauft von meiner Jugend an!»

Sach 13,6 Wird man ihn aber fragen: «Was sind das für Wunden in deinen Händen?» - so wird er antworten: «Die hat man mir geschlagen im Hause meiner Lieben!»

Dieser Abschnitt beginnt wieder mit der Formulierung "an jenem Tage", beschreibt aber tatsächlich einen Zustand beginnend mit diesem Tag. Es wird hier der geistliche Zustand Israel genauer beschrieben:

  • Israel wird eine Born (eine Quelle) gegen Sünde und Unreinigkeit eröffnet sein 
  • Prophetien sind beendet 
  • Götzendienst ist beendet 
  • Eltern schlagen, sogar Töten ihre Kinder wegen Prophetie/Weissagung 

In diesen Versen wird das Handeln des Volkes in seiner Entschlossenheit dargestellt. Es ist ein sehr drastisches Beispiel, wenn Eltern ihr Kind töten, weil es falsch prophezeit, bzw. überhaupt prophetisch redet. Es zeigt aber an, dass das Volk sich wirklich genau und entschieden nach den Geboten Gottes in dieser Zeit richten wird und das Gebot, dass eben keine Propheten mehr da sein sollen, halten wird.

Sach 13,7 Schwert, mache dich auf über meinen Hirten, über den Mann, der mein Nächster ist, spricht der HERR der Heerscharen; schlage den Hirten, so werden die Schafe sich zerstreuen, und ich will meine Hand zu den Kleinen wenden!

Sach 13,8 Und es soll geschehen, spricht der HERR, daß im ganzen Lande zwei Drittel ausgerottet werden und umkommen, ein Drittel aber soll darin übrigbleiben.

Sach 13,9 Aber dieses letzte Drittel will ich ins Feuer bringen und es läutern, wie man Silber läutert, und will es prüfen, wie man Gold prüft. Es wird meinen Namen anrufen, und ich will ihm antworten; ich will sagen: «Das ist mein Volk!» und es wird sagen: «Der HERR ist mein Gott!»

Es ist zunächst unklar, ob diese Verse sich auf Israel oder die Heiden beziehen. Aber aus V9 wird klar, dass dieses Gericht Israel gilt. Diese Verse sagen aus:

  • die Hirten werden umgebracht (durch das Schwert)
  • 2/3 der Bevölkerung im Land kommen um 
  • das letzte Drittel wird nochmals geläutert im Feuer
  • erst dann wird dieser Überrest so sein, dass Gott es als sein Volk anerkennt und auch das Volk Gott ehren wird

Es geht hier also darum, dass nur die übrig gebliebenen tatsächlich Gottes Volk sein werden. Es ist nicht ersichtlich, ob diese Prüfung und faktische Dezimierung des Volkes vor dem Ereignis der Wiederkunft des Durchstochenen erfolgen. Da aber erst das Ergebnis aller Prüfung und Siebungen das Bekenntnis Israels zu Gott sein wird, ist anzunehmen, dass das Volk Israel durch die Gräuel jener Tage so dezimiert sein wird. Fakt ist, dass das Volk Israel nicht in der jetzigen Form zum Volk Gottes wird, sondern erst nach einer langen und extrem schweren Phase der Prüfungen bis hin zum Tod. Erst danach scheint das Volk wirklich nach Gott zu rufen und er antwortet. 

Sach 14,1 Siehe, es kommt ein Tag des HERRN, da man deine Beute in deiner Mitte verteilen wird!

Sach 14,2 Da werde ich alle Nationen bei Jerusalem zum Kriege versammeln; und die Stadt wird erobert, die Häuser werden geplündert und die Frauen geschändet werden; und die Hälfte der Stadt muß in die Gefangenschaft wandern, der Rest aber soll nicht aus der Stadt ausgerottet werden.

Sach 14,3 Aber der HERR wird ausziehen und streiten wieder jene Nationen, wie dereinst am Tage seines Kampfes, am Tage der Schlacht.

Dieser Vers 2 deutet an, was oben in der Läuterung und Prüfung enthalten sein wird. 

  • die Nationen versammeln sich zum Krieg bei Jerusalem 
  • Jerusalem wird erobert und geplündert
  • die Frauen werden vergewaltigt
  • die Hälfte der Stadt wird in Gefangenschaft geführt
  • die Stadt soll aber nicht vollständig entvölkert werden

Israel wird also in diesem Krieg unterliegen, die Stadt eingenommen und grausam mit den Bürgern umgegangen werden. Dieser Krieg wird viele Opfer fordern. Es wird für Israel eine Zeit sein, in der es annehmen muss, tatsächlich und vollständig ausgerottet und aufgerieben zu werden. Aber genau in der Zeit der schlimmsten Not, kommt der Herr und wendet das Blatt. Er selbst wird zum Streit gegen die Nationen ausziehen und Israel befreien. Dann, an diesem Tag wird es so sein, dass die Beute des Krieges in der Mitte des Volkes Juda/Israel verteilt sein wird.

Sach 14,4 Und seine Füße werden an jenem Tage auf dem Ölberg stehen, der vor Jerusalem gegen Morgen liegt; da wird sich der Ölberg in der Mitte spalten, daß es von Sonnenaufgang nach dem Meere hin ein sehr großes Tal geben und die eine Hälfte des Berges nach Norden, die andere nach Süden zurückweichen wird.

Sach 14,5 Da werdet ihr in das Tal meiner Berge fliehen; denn das Tal zwischen den Bergen wird bis nach Azel reichen; und ihr werdet fliehen, wie ihr geflohen seid vor dem Erdbeben in den Tagen Ussias, des Königs von Juda. Dann wird der HERR, mein Gott, kommen und alle Heiligen mit dir!

Sach 14,6 An jenem Tage wird kein Licht sein; die glänzenden [Gestirne] werden gerinnen.

Sach 14,7 Und es wird ein einziger Tag sein - er ist dem HERRN bekannt -, weder Tag noch Nacht; und es wird geschehen: zur Abendzeit wird es licht werden.

Sach 14,8 An jenem Tage werden lebendige Wasser von Jerusalem ausfließen, die eine Hälfte in das östliche, die andere in das westliche Meer; Sommer und Winter wird es so bleiben.

Sach 14,9 Und der HERR wird über die ganze Erde König werden. An jenem Tage wird nur ein HERR sein und sein Name nur einer.

Sach 14,10 Das ganze Land von Geba bis Rimmon, südlich von Jerusalem, wird in eine Ebene verwandelt werden. Jerusalem aber wird erhöht sein und an seiner Stätte bewohnt werden, vom Tore Benjamin bis an die Stelle des ersten Tors, bis an das Ecktor, und vom Turm Hananeel bis zu den Keltern des Königs.

Sach 14,11 Und sie werden darin wohnen; und es wird kein Bannfluch mehr sein, und Jerusalem wird sicher wohnen.

Mit Vers 4 wird der Auftritt des Herrn genauer beschrieben. Er kommt an den Ölberg, dieser wird sich mittig teilen, so dass es ein Ost-West  gerichtetes Tal geben wird. In dieses Tal wird das Volk Israel fliehen und bewahrt sein, für die kommenden Ereignisse. 

Über dieses Ereignis hinaus wird nun beschrieben, dass ab diesem Tag eine Quelle hier in Jerusalem entspringen wird, die immer viel Wasser liefern wird, nicht austrocknet. Zudem wird das Land südlich von Jerusalem zur Ebene werden. Zuletzt werden die Juden sicher in diesem Land dann wohnen.

Hervorzuheben ist die Aussage in V. 5 "Dann wird der Herr, mein Gott, kommen und alle Heiligen mit dir!" Die Ankunft des Herrn mit den Heiligen wird also bei dieser Befreiung Jerusalems zeitgleich erfolgen. Der Herr kommt nicht alleine, sondern seine Heiligen sind mit ihm dabei. Ab diesem Ereignis ist Christus der Herr über der ganzen Erde. Nur er ist der Herr und König über allem. 

  • der Herr erscheint am Ölberg (in Jerusalem), der Ölberg spaltet sich
  • die Bewohner Israels flüchten in dieses Tal
  • der Tag der Ankunft des Herrn hat keine Nacht
  • es entspringt in Jerusalem eine Quelle, deren Wasser nach Osten und Westen fließt
  • der Bannfluch wird aufgehoben, Jerusalem wird sicher wohnen 

Sach 14,12 Das aber wird die Plage sein, mit welcher der HERR alle Völker schlagen wird, die wider Jerusalem zu Felde gezogen sind: ihr Fleisch wird verfaulen, während sie noch auf ihren Füßen stehen; ihre Augen werden verfaulen in ihren Höhlen, und ihre Zunge wird verfaulen in ihrem Munde.

Sach 14,13 Auch wird an jenem Tage eine große Verwirrung vom HERRN über sie kommen, daß einer des andern Hand packen und einer gegen den andern die Hand erheben wird.

Sach 14,14 Aber auch Juda wird kämpfen bei Jerusalem, und es wird der Reichtum aller Heiden ringsum zusammengerafft werden, Gold und Silber und Kleider in großer Menge.

Sach 14,15 Die gleiche Plage wird auch den Rossen, Maultieren, Kamelen und Eseln, ja, allem Vieh widerfahren, das in jenen Lagern sein wird.

Dieser Abschnitt ist nun wieder ein Rückgriff auf die Ereignisse bei dem Krieg um Jerusalem. Oben hat der Herr angekündigt, eben diese Nationen zu vertilgen, hier ist nun beschrieben, wie dies erfolgt. Dieses Gericht hat 2 Inhalte

  • Menschen werden im Stehen verfaueln (man denke hier an Auswirkungen von extrem heißen Strahlungen wie bei einer Atombombe => Feuer, extreme Hitze kann solch einen Vorgang verursachen) 
  • die Angreifer beginnen sich gegenseitig zu bekämpfen 
  • Juda bekämpft die Heidenvölker und erobert deren Reichtum 

In diesen Kampf greift nun auch Juda ein und beginnt selbst die Eroberer zu bekriegen und zu berauben. Es finden sich also in diesem Vers die Parallelen zu V. 12,6 und 12,9. 

Sach 14,16 Und es wird dazu kommen, daß alle Übriggebliebenen von all den Nationen, die gegen Jerusalem gezogen sind, Jahr für Jahr heraufkommen werden, um den König, den HERRN der Heerscharen, anzubeten und das Laubhüttenfest zu feiern.

Sach 14,17 Welche aber von den Geschlechtern der Erde nicht nach Jerusalem hinaufziehen werden, um anzubeten den König, den HERRN der Heerscharen, über die wird kein Regen fallen.

Sach 14,18 Und wenn das Geschlecht der Ägypter nicht heraufkommen will, dann wird auch über sie die Plage kommen, mit welcher der HERR die Heiden schlagen wird, die nicht heraufkommen wollen, das Laubhüttenfest zu feiern.

Sach 14,19 Das wird die Strafe der Ägypter und die Strafe aller Heiden sein, welche nicht hinaufziehen wollen, das Laubhüttenfest zu feiern.

Sach 14,20 An jenem Tage wird auf den Schellen der Rosse stehen: «Heilig dem HERRN»; und die Töpfe im Hause des HERRN werden sein wie die Sprengbecken vor dem Altar.

Sach 14,21 Es wird auch jeder Topf in Jerusalem und in Juda dem HERRN der Heerscharen heilig sein, so daß alle, die da opfern wollen, kommen werden und davon nehmen und darin kochen. An jenem Tage wird kein Kanaaniter mehr im Hause des HERRN der Heerscharen sein.

Dieser Abschnitt verweist nun auf eine Zeit, nach all den Ereignissen bei der Befreiung Jerusalems. Die Übriggebliebenen der Nationen müssen nach Jerusalem zur Anbetung Gottes ziehen. Dieses Gebot gilt für alle Völker und wird bei Übertretung bestraft. Wir finden nun Israel in der Position, dass alle Völker nach Zion (Jerusalem) ziehen müssen, dort Gott anzubeten  haben. Es wird Opfer geben. Auch wird das Haus des Herrn wieder errichtet sein. Dies kann nur als Umschreibung für den Tempel anzusehen sein. Auch die Gefäße und der Hinweis auf den Alter bekräftigen dies. Es wird also in der Zeit nach der Befreiung Jerusalems:

  • wieder einen Tempel mit Altar geben  Haus des Herrn)
  • Opfer im Tempel geben 
  • alle Gefäße in Israel, nicht nur die speziell geweihten im Tempel sind für Opfer zugelassen 
  • im Tempel wird es keinen Nichtjuden (Kanaaniter) mehr geben 
  • die Nationen kommen und müssen in den Geräten der Juden opfern 
  • Es kommen die Heidenvölker zwar nach Israel zum Opfer jährlich  
  • dies aber nur unter Androhung von Strafe und damit unter Zwang 
  • es kommen die übrig gebliebenen, die gegen Jerusalem in den Krieg zogen 
  • es sind daher Menschen, die den Krieg überlebten, noch leben und nun in dieser Zeit nach dem Krieg leben 
  • es sind Menschen, die Israel bekriegt haben, also keine Freunde Israels 

Zusammenfassung des Abschnitts

Ich will zuerst die zeitlichen Zusammenhänge betrachten. Wir haben eine 1. Phase der Bedrohung Israels durch Heere heidnischer Nationen. Diese Bedrohung wird so drückend und bedrohlich für das Volk, da Jerusalem erobert wird, viele der Menschen dort mißhandelt oder in Gefangenschaft geführt werden. In der schlimmsten Phase der Bedrohung kommt der Herr. Dies ist die Phase 2. In diesem Abschnitt tritt der Herr sichtbar in Erscheinung, der Ölberg spaltet sich, die Juden flüchten und die Heere werden materiell durch Hitze vernichtet bzw. so verwirrt, sich gegenseitig zu bekämpfen. In dieser Phase beginnen auch die Juden, selbst zu kämpfen und die Nationen zu schlagen. Die Phase 3 ist nun eine Zeit nach diesem Ereignis, wenn eben die aus dem Kampf  übrig gebliebenen der Nationen jährlich nach Jerusalem ziehen müssen, um Gott zu opfern.

Bezüglich dem Volk Israel/Juda gibt es auch mehrere Abschnitte: die erste Phase ist die der Angst und Bedrohung. In dieser Phase werden viele Umkommen, ca. 2/3 wenn die Auslegung oben so zutrifft. In dieser Phase ist das Volk Israel noch nicht Volk Gottes, hat noch nicht den Geist Gottes erhalten. Dann in der Phase 2 ruft das Volk nun wirklich nach Gott und der Herr erscheint am Ölberg. In diesem Ereignis erkennt Juda den Herrn, erkennt, wen sie bisher abgelehnt und als Volk gekreuzigt hatten. Diese Phase der Buße wird beendet mit der Ausgießung des Geistes Gottes auf das Volk. Erst dann ist das Volk nun wirklich Gottes Volk. In der Phase 3 bleibt das Volk Juda unveränderlich an den Geboten Gottes, schreitet selbst in der Familie strikt gegen Verstöße ein. In dieser Zeit ist nun Israel das Priestervolk für die Heiden. Die Heiden müssen von den Juden mit den Gefäßen der Juden die Opfer darbringen lassen. Dies ist daraus zu folgern, dass eben die Heiden opfern, nur Geschirr aus Juda geeignet ist und eben kein Nichtjude (Kanaaniter) im Tempel sein darf.

Die zeitliche Zuordnung dieser 3 Phasen ist in Hinblick auf die bisherigen Kenntnisse relativ klar. In der Phase 2 kommt der Herr, Christus sichtbar zu seinem Volk Israel am Ölberg. Er tritt dann die Königsherrschaft an, ist einziger Herr und Herrscher dieser Erde. Somit ist Phase 1 davor die Zeit der letzten weltlichen Reiche und die Zeit danach entweder die Ewigkeit oder eine Zeit auf der Erde. Aus der Offenbarung und auch aus anderen Bibelstellen heraus wissen wir, dass nur Gläubige in die Ewigkeit bei Gott einkehren. Auch die Androhung von Strafe passt nicht zu Gläubigen. die Phase 3 muss also eine Zeit beschreiben:

  • in der die Heidenvölker zwar nach Israel zum Opfer jährlich kommen
  • dies aber nur unter Androhung von Strafe und damit unter Zwang
  • es kommen die übrig gebliebenen, die gegen Jerusalem in den Krieg zogen
  • es sind daher Menschen, die den Krieg überlebten, noch leben und nun in dieser Zeit der Phase 3 leben
  • es sind Menschen, die Israel bekriegt haben, also keine Freunde Israels

Diese Zwischenphase ist das 1000-jährige Reich, wie es in Off. 20 angekündigt ist. Es befindet sich exakt in dem Zeitrahmen, der auch hier gegeben ist. Nach Off. 19/20 erscheint der Herr, vernichtet die feindlichen Heere, dann bricht ein 1000-jähriges Reich an, in der der Herr selbst regiert. Zum Abschluss kommt es zum letzten großen Aufstand und dann erst zum Endgericht über alle Menschen am weißen Thron. Auch diese Phase 3 hier beginnt mit der sichtbaren Wiederkunft Christi. In der nachfolgenden Zeit regiert der Herr, jedoch über die Welt mit Zwang. Es ist diese Zeit aber noch nicht die Ewigkeit und daher kann diese Zeit nur ein Reich sein vor der Ewigkeit und nach dem Anbruch der Herrschaft Christi, das 1000 jährige Reich.

Es ist nun Zeit, die bisherigen Ergebnisse der Visionen Daniels, Hesekiels und Sacharijas zusammen zu legen und das Gesamtbild genauer zu betrachten.

Gesamtzusammenfassung des Abschnitts aus Sach. 12-14

Aus den oben erarbeiteten Punkten ergibt sich nun folgende Gesamtinformation aus diesem Abschnitt. Ich habe diese Punkte nach 3 zeitlichen Eckdaten geordnet:

vor der Wiederkunft des Herrn:

  • zuerst Bedrohung durch Heidenvölker => Belagerung Jerusalem, Krieg (Sach. 12,2)
  • die Nationen versammeln sich zum Krieg bei Jerusalem (Sach. 14,1)
  • Jerusalem wird erobert und geplündert (Sach. 14,1)
  • die Frauen werden vergewaltigt (Sach. 14,1)
  • die Hälfte der Stadt wird in Gefangenschaft geführt (Sach. 14,1)
  • die Stadt soll aber nicht vollständig entvölkert werden (Sach. 14,1)
  • die Hirten werden umgebracht (durch das Schwert) (Sach. 13,7)
  • 2/3 der Bevölkerung im Land kommen um (Sach. 13,7)
  • das letzte Drittel wird nochmals geläutert im Feuer (Sach. 13,7)
  • erst dann wird dieser Überrest so sein, dass Gott es als sein Volk anerkennt und auch das Volk Gott ehren wird (Sach. 13,7)

bei der Wiederkunft des Herrn

  • der Durchbohrte kommt und Israel betrauert ihn enorm (Sach. 12,9)
  • der Geist der Gnade und des Gebets wird ausgegossen (Sach. 12,9)
  • der Tag der Ankunft des Herrn hat keine Nacht (Sach. 14,4)
  • der Herr erscheint am Ölberg (in Jerusalem), der Ölberg spaltet sich (Sach. 14,4)
  • die Bewohner Israels flüchten in dieses Tal (Sach. 14,4)
  • das Land Juda wird zuerst, dann die Stadt Jerusalem errettet (Sach. 12,6)
  • Bewahrung des Hauses Juda, Gott stärkt die Israeliten (Sach. 12,2)
  • die gegen Jerusalem ziehenden Nationen sollen vertilgt werden (Sach. 12,9)
  • Befreiung durch übernatürliches Eingreifen Gottes => Wahnsinn bei Angreifern (Sach. 12,2)
  • Menschen werden im Stehen verfaueln (man denke hier an Auswirkungen von extrem heißen Strahlungen wie bei einer Atombombe => Feuer, extreme Hitze kann solch einen Vorgang verursachen) (Sach. 14,12)
  • die Angreifer beginnen sich gegenseitig zu bekämpfen (Sach. 14,12)
  • Juda bekämpft die Heidenvölker und erobert deren Reichtum (Sach. 14,12)
  • Juda wird die angreifenden Völker vernichten (Sach. 12,6)
  • es entspringt in Jerusalem eine Quelle, deren Wasser nach Osten und Westen fließt (Sach. 14,4)
  • Israel erkennt Gott als seine Stärke an (Sach. 12,2)

in einer Zeit danach

  • der Bannfluch wird aufgehoben, Jerusalem wird sicher wohnen (Sach. 14,4)
  • Israel wird eine Born (eine Quelle) gegen Sünde und Unreinigkeit eröffnet sein (Sach. 13,1)
  • Prophetien sind beendet (Sach. 13,1)
  • Götzendienst ist beendet (Sach. 13,1)
  • Eltern schlagen, sogar Töten ihre Kinder wegen Prophetie/Weissagung (Sach. 13,1)
  • es wieder einen Tempel mit Altar geben (Sach. 14,16)
  • Opfer im Tempel geben (Sach. 14,16)
  • alle Gefäße in Israel, nicht nur die speziell geweihten im Tempel sind für Opfer zugelassen (Sach. 14,16)
  • im Tempel wird es keinen Nichtjuden (Kanaaniter) mehr geben (Sach. 14,16)
  • die Nationen kommen und müssen in den Geräten der Juden opfern (Sach. 14,16)
  • Es kommen die Heidenvölker zwar nach Israel zum Opfer jährlich  (Sach. 14,16)
  • dies aber nur unter Androhung von Strafe und damit unter Zwang (Sach. 14,16)
  • es kommen die übrig gebliebenen, die gegen Jerusalem in den Krieg zogen (Sach. 14,16)
  • es sind daher Menschen, die den Krieg überlebten, noch leben und nun in dieser Zeit nach dem Krieg leben (Sach. 14,16)
  • es sind Menschen, die Israel bekriegt haben, also keine Freunde Israels (Sach. 14,16)

 

Dieser Abschnitt liefert daher eine Fülle von teils sehr genauen Angaben über die zukünftigen Ereignisse. In der Zusammenfassung werden diese Angaben mit den anderen Propheten Daniel und Hesekiel zusammengefasst.

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